Jakob Steinschaden und Bastian Kellhofer von TrendingTopics.at luden einige Experten zu sich ein, um im Rahmen einer TrendingTopics Blockchain Talkreihe die Hintergründe des Trends zu beleuchten – inklusive meiner Person.

In den nachfolgenden Videos beantworte ich einige Fragen rundum ICOs, Einsatzmöglichkeiten in Konzernen, in der Logistik oder aber auch in der staatlichen Verwaltung.

Was ist ein ICO?

Ein Initial Coin Offering (mehr dazu auch hier) ist die Möglichkeit eines meist jungen Unternehmens, sich mittels Kryptowährungen zu finanzieren. Der ICO selbst ist die erstmalige Ausgabe einer neuen Kryptowährungen im einen Tausch Ether (Ethereum).

Nicht zu verwechseln mit einem IPO, der einen Börsengang und die erstmalige öffentliche Ausgabe von Unternehmensanteilen darstellt.

Warum einen ICO machen?

Ein ICO macht eigentlich fast nur für Unternehmen Sinn, die auch im Blockchain-Bereich tätig sind. Leider häufen sich in letzter Zeit aber auch immer mehr Geschäftsmodell, bei denen das nicht der Fall ist. Dadurch, dass aktuell noch keine offiziellen Regulierungen existieren, passieren auch immer häufiger Betrugsfälle.

Genau die durch die Blockchain Technologie oft angepriesene Anonymität kann auch zum Verhängnis werden. Bei sogenannten SCAMs wird zuerst das blaue vom Himmel versprochen, später wird aber nicht geliefert. Vorsicht: Bei Merkmalen wir sehr hohen garantierten Renditen oder bei Multi Level Marketing Ansätzen sollten die Alarmglocken läuten.

Eine Konkurrenz für Business Angels stellen ICOs jedoch nicht dar. Viel eher geht einem ICO aufgrund hoher Kosten häufig eine erste finanzierungsrunde mit einem Business Angel oder Ähnlichem voraus. Gleichzeitig kann die Blockchain niemals die Beratungsfunktion von Business Angels oder VCs ersetzen.

Wie können Unternehmen die Blockchain einsetzen?

Die Blockchain Technologie macht nicht für alle Unternehmen Sinn, ganz im Gegenteil – es ist eher eine Nischentechnologie. Benötigt ein Unternehmen eine verteilte Datenbank und existieren gleichzeitig viele Teilnehmer, braucht es eine weitere Instanz. Genau diese Instanz – wie zum Beispiel eine Bank – kann durch die Blockchain umgangen werden.

Trotzdem ist unklar, wie sehr die Adaptierung der Blockchain bei größeren Unternehmen voran schreitet. Insbesondere im Banken-, Versicherungs- aber auch im Energiesektor sind die Chancen einer Disruption trotzdem gewaltig.

Im Bankensektor passiert aktuell etwas sehr Interessantes: Einst eher getrennt voneinander agierende Banken arbeiten nun zusammen und schließen sich zu Konsortien zusammen.

Eine Versicherung, die im Schadensfall automatisch und sicher Prämien ausbezahlt – eine Zukunftsvision? Mitnichten! Das Schweizer Unternehmen Etherisc des Wiener Gründers Stephan Karpischek arbeitet bereits eifrig an einer derartigen Lösung.

Ein beliebtes Forschungsgebiet rundum die Blockchain liegt in der Logistik. Lieferketten könnten sich in Zukunft auf die Blockchain schreiben lassen und fälschungssicher beispielsweise die Einhaltung von Kühlketten bestätigen oder z.B. die Herkunft von Lebensmittel oder Edelsteinen nachvollziehbar machen.

Die Blockchain in der Verwaltung

Schlussendlich können es auch staatliche Prozesse sein, die durch die Blockchain vereinfacht werden. Grundbucheintragungen zukünftig ohne Notar durchführen zu können ist nur eine vieler Visionen in diesem Bereich.

Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt, wohin die Reise noch führen wird. Die Vermutung liegt jedoch Nahe, dass der große Hype in nächster Zeit wieder abflachen wird und junge Blockchain Startups endlich die Ruhe finden, ihre Versprechen in die Realität umzusetzen.